Es kann durchaus als Zufall bezeichnet werden, dass das Dorf Eisenbach in einer Urkunde von 1234 erwähnt wird, die im hessischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt wird. Es ist von einem Streit um die Besetzung der Kirche zu Heftrich die Rede. Unter zahlreichen reichen Zeugen wird auch der Pleban, der Pfarrer, Walpert zu Isenbach, genannt.
Von „Isenbach“ wird bis ca. 1507 gesprochen. Erst in den folgenden Jahrzehnten hat sich die neuhochdeutsche Schreibweise „Eisenbach“ eingebürgert.
Damit feiert Eisenbach 2024 seinen 790. Geburtstag.
Sicherlich ist Eisenbach älter. Wie bei vielen Orten in Deutschland liegt der genaue Gründungstag im Dunkeln der Geschichte. Daher wird die Ersterwähnung eines Ortes als „Geburtsjahr“ angenommen Vergleicht man die unmittelbaren umliegenden Dörfer, so z. B. Niederselters, im 8. Jahrhundert ersterwähnt, Münster im 12. Jahrhundert oder die Wüstung Frondorf im 11. Jahrhundert, so kann man davon ausgehen, dass unser Eisenbach irgendwann zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert gegründet wurde oder bereits bestanden haben muss..
Neben Eisenbach sind für das Jahr 1234 noch 120 weitere Ersterwähnungen belegt in Deutschland, Polen und Tschechien.
1234 ist ein Jahr, in dem die Kreuzzüge andauern und das byzantinische Reich, auch oströmisches Reich genannt, noch fortbesteht.
Wie die Bewohner Eisenbachs im 13. Jahrhundert lebten, ist nicht überliefert. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Mehrheit – wenn nicht sogar alle – Bauern und Leibeigene waren. Tagtägliche, harte Arbeit bestimmte das Leben der Menschen.
Es gibt noch ein paar Eisenbachs in Deutschland. Das bekannteste dürfte das Eisenbach im Schwarzwald sein.
Wahrscheinlich haben Historiker in der Vergangenheit bereits geforscht, ob Eisenbach bereits früher in erhalten Dokumenten erwähnt worden ist. Daher ist vermutlich auszuschließen, dass irgendwo eine Urkunde schlummert, die eine noch ältere Ersterwähnung unseres Eisenbachs offenbart.
Natürlich ist es so, dass längst nicht alle Urkunden oder Akten bis in die heutige Zeit überdauert haben. Verluste sind immer gegeben aus unterschiedlichen Gründen: Zerstörung durch Kriege, Feuer, Insekten, schlechte Lagerung, Zerfall des Materials auf dem geschrieben wurde, Diebstahl, bewusste Vernichtung aus Platzgründen und so weiter.
Eisenbach hatte ein eigenes Gericht und einen eigenen Bürgermeister bis zur Eingemeindung vor 50 Jahren im Jahre 1974. Übrigens, der Bach Eisenbach entspringt im Haintchener Gebiet, aus mehreren Quellen.
Die Legende um die brennenden Schwäne dürfte hinlänglich bekannt sein. Wem nicht, dem sei dieser Artikel empfohlen → https://eisenbach-einst-und-jetzt.de/die-legende-von-den-brennenden-schwaenen
Bestimmt ist es keine Übertreibung davon zu sprechen, dass trotzdem der Schwan das schönste Wappen aller Selterser Ortsteile bildet.
Was wird die Zukunft bringen? Das steht in den Sternen.
Hoffentlich werden in der Zukunft im Jahr 2234 Eisenbacher dann 1000 Jahre Eisenbach gebührend feiern (können). Mögen unsere Geschichten heute zukünftigen Generationen von Eisenbachern erhellend sein.