Ein Samstagnachmittag im November und das Pfarrheim in Eisenbach füllt sich, lange bevor die Veranstaltung losgeht. Es werden Stühle hereingetragen, damit noch mehr Menschen einen Sitzplatz finden. Sie alle sind gekommen, um den Ausführungen zum neuen Buch „Eisenbach – Geschichte & Geschichten“ zu lauschen. Nach einem Jahr Arbeit an dem Buchprojekt sind alle Beteiligten stolz und froh, es nun der Eisenbacher Bevölkerung und allen weiteren Interessierten vorstellen zu können.

Bernd Hartmann begrüßte die Besucher und Ehrengäste im Namen von „Wir für Eisenbach“, dem Ausschuss „Eisenbach – Einst und Jetzt“ in der Verschönerungsgemeinschaft Eisenbach, und führte durch das kurzweilige Programm. Er bedankte sich bei den beiden Hauptverantwortlichen Frank Noll und Julia Hartmann sowie den Sponsoren, die es ermöglicht hätten, das Buch zu einem günstigen Preis anbieten zu können. Finanziell unterstützt haben das Projekt das Hessische Heimatministerium, die Jagdgenossenschaft Eisenbach, die Gemeinde Selters (Taunus) und der Landkreis Limburg-Weilburg.
Die Ehrengäste Jürgen Hundler, 1. Beigeordneter der Gemeinde Selters (Taunus), Ortsvorsteher Lothar Siegmund und der neu gewählte Bürgermeister Benjamin Zabel würdigten die Leistung des Ausschusses „Eisenbach – Einst und Jetzt“.
Das Buch sei ein Mosaikstein in der Geschichte Deutschlands, so Lothar Siegmund in seinem Grußwort. Die Dorfgeschichte sei Teil der hessischen Geschichte und somit auch der deutschen Geschichte.

Benjamin Zabel und Jürgen Hundler lobten das große ehrenamtliche Engagement und den Abschluss des Buches, das in unzähligen Stunden Arbeit entstanden sei. Ein weiteres Grußwort sprach Dr. Bernd Weil, Gastautor des Buches, der anerkennende Worte für die Homepage www.wir-für-eisenbach.defand.

Im Anschluss stellte Julia Hartmann das Buch den Gästen vor und verlas einen Ausschnitt aus einem Artikel. Das Buch stelle keine Chronologie dar, sondern die Dorfhistorie werde anhand einzelner Geschichten zusammengestellt. Nach gut einem Jahr sei das Projekt abgeschlossen worden, angefangen von der Artikelerstellung und -aufbereitung über Layout und Korrektur bis hin zum Druck.
„Nun halten wir das Buch ‚Eisenbach – Geschichte & Geschichten‘ in unseren Händen. Es ist über 200 Seiten dick und enthält neben Beiträgen von Julia Hartmann, Frank Noll und Christian Heinz auch Beiträge von Gastautoren wie Dr. Bernd Weil, Georg Horz und Egon Schwan. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!“, bedankte sich Julia Hartmann.
„Die Eisenbacher Geschichte ist mit dem Buch natürlich noch längst nicht auserzählt. Viele Geschichten mehr warten noch darauf, von euch erzählt, von uns bewahrt und weitergegeben zu werden“, richtete sich Julia Hartmann direkt an das Publikum. „Hierfür brauchen wir euch: Jedes alte Foto, jede Information oder Geschichte hilft uns, das Gedächtnis Eisenbachs zu sein.“

Es ist ein Werk über die Eisenbacher Geschichte entstanden, das verschiedene Themen aufgreift und unterschiedliche Persönlichkeiten und Institutionen vorstellt. So erfährt der Leser, wie das Leben um 1900 aussah, wie Zeitzeugen den Angriff auf Eisenbach am Gründonnerstag im Jahr 1945 erlebten, wie eine Familie in die Neue Welt auswanderte, wie Vertriebene aus dem sogenannten Sudetenland in Eisenbahn einen Neuanfang starteten. Das Buch erzählt aber auch vom Leben und Wirken Schwester Blithmundas, vom Grenzstreit mit Münster, von der Zündmetall Verkaufs-Gesellschaft, vom Haus Waldfrieden. Der Leser taucht ein in die Welt des „Schumersder“ oder von Clemens Erwe, einem Theologiestudenten aus Eisenbach, und nimmt am Schicksal von Ursula Kuhr teil, so Julia Hartmann. Ein True-Crime-Bericht und Artikel über die Eisenbacher Infrastruktur, die Jagd, die Pest und die 750-Jahr-Feier runden das Buch ab.
Anschließend gab es bei Kaffee und Kuchen bei der gemeinsam mit dem „Ausschuss Eisenbach der Pfarrei St. Peter und Paul Bad Camberg“ durchgeführten Veranstaltung ein geselliges Beisammensein im Pfarrheim. Die Bildershow im Hintergrund ließ viele Besucher in Erinnerungen schwelgen oder animierte sie dazu, sich auszutauschen.

Wir für Eisenbach
Die Gruppe „Eisenbach - Einst und Jetzt“, die sich intensiv mit der Geschichte des Ortes Eisenbach befasst, wurde im März dieses Jahres in die Verschönerungsgemeinschaft Eisenbach integriert. Damit hat die bis zu diesem Zeitpunkt lose organisierte Gruppe eine Vereinsstruktur und profitiert von den damit verbundenen Vorteilen, z.B. Beantragung von Zuschüssen als e.V. Die Verschönerungsgemeinschaft und „Eisenbach - Einst und Jetzt“ treten seitdem mit einem neuen Logo und dem Slogan „Wir für Eisenbach“ auf.





Eine sehr schöne und gut vorbereitete Buchvorstellung, wie man sie heute nicht mehr so oft trifft. Vielen Dank an das gesamte Team!