Eisenbach bei Niederselters. (Sie freuten sich zu früh.) Einem gerissenen Schwindler fiel in der vergangenen Woche die hiesige Einwohnerschaft zum Opfer. Ein Fremder, angeblich aus dem Rheinland, erschien in der Gastwirtschaft Schäfer und gab zu verstehen, dass er sämtliches Obst am Platz zu kaufen beabsichtigte, und zwar zu 17 Mark je Zentner. Der Frau des Gastwirts versprach er für die Vermittlung der Käufer von jedem gekauften Zentner eine Vergütung von 1 Mark, woraufhin diese von Haus zu Haus eilte, um das verlockende Angebot bekannt zu geben. Bald herrschte reges Leben und Treiben sowie eitel Freude im gesamten Dorf über den zu erwartenden guten Verdienst.

Unterdessen ließ der Herr Aufkäufer es sich in der Wirtschaft Schäfer gut schmecken. Auf einen dargereichten Hundertmarkschein konnte der Wirt nicht herausgeben, und die Zahlung der Zeche wurde auf später verschoben. Nachdem sich dann der mit aller Hochachtung bediente fremde Herr vom Wirt noch ein Fahrrad für eine eilige Besorgung ausgebeten hatte, verschwand er auf Nimmerwiedersehen. Zu spät erst merkten die geprellten Bewohner Eisenbachs, dass sie einem niederträchtigen Schwindler auf den Leim gegangen waren.

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