Der Turnverein „Frisch auf“:
Eisenbachs größter Verein

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Als der Turnverein „Frisch Auf“ Eisenbach im Jahre 1895 gegründet wurde, gab es im heimischen Raum nur wenige Turnvereine. So existierten damals bereits die Vereine Limburg, Runkel, Camberg und Villmar.

Die Gründer mit dem 1. Vorsitzenden Peter Grimm gingen mit Energie und großem Eifer an den Aufbau des Vereins und fanden zunehmend Resonanz bei den Bürgern. In kürzester Zeit wurden durch Spenden der Vereinsmitglieder ein Reck und ein Barren angeschafft, damit man auch an Geräten turnen konnte. Geübt und geturnt wurde damals in einem angemieteten Saal. Der erste Turnerball wurde am 25.Januar 1903 und die ersten Maskenbälle ab 1906 veranstaltet. Die Einnahmen zum Turnerball betrugen damals 32,30 Mark, die Ausgaben für die Musik beliefen sich auf 42,00 Mark. Mit den Eintrittsgeldern, den Spenden und den gesparten Mitgliedsbeiträgen wurde 1908 unsere Vereinsfahne für den für diese Zeit stolzen Betrag von 365,88 Mark gekauft.

Während des Ersten Weltkrieges kam der Turnbetrieb völlig zum Erliegen und es gab eine große Anzahl von Opfern in den Reihen der Turnbrüder. Nach Ende des Krieges setzte wieder ein rege Vereinstätigkeit ein und es entwickelte sich ein lebhafter Turnbetrieb, der schon bald eine Turnordnung erforderlich machte. Der Kassenbestand im Januar 1923 belief sich auf 8443,80 Mark. und stieg auf Grund der Inflation innerhalb eines Jahres auf sage und schreibe 69.795.800.689,80 Mark (= 69 Milliarden). Bis Ende des Zweiten Weltkrieges stand der Turnverein unter Leitung folgender Vorsitzender: Johann Hamm, Adam Schumacher, Wilhelm Böcher und Johann Hartmann.

Durch den Krieg wurde die Entwicklung des Vereins erneut unterbrochen. Mit Hitlers Machtübernahme 1933 bestimmte seine Partei alles: Vereine wurden “gleichgeschaltet“, das Führerprinzip anstelle demokratisch gewählter Vorsitzender eingeführt. Die 1936 beginnenden Einberufungen zum Wehr- und Arbeitsdienst beeinträchtigten den Turnbetrieb erheblich. Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg mussten die Turnvereine nicht wieder zur sogenannten vormilitärischen Ausbildung beitragen.

Auch der Zweite Weltkrieg forderte wieder einen hohen Tribut der Mitglieder.

Der Wiederaufbau des Vereins vollzog sich unter sehr schwierigen Bedingungen. Der Alliierte Kontrollrat, die oberste Behörde der vier Besatzungsmächte (UdSSR, USA, Frankreich, Großbritannien) erließ 1945 u.a. die Kontrollrats-Direktive Nr. 23 “Beschränkung und Entmilitarisierung des Sportwesens“:

  • „Allen sportlichen, militärischen oder paramilitärischen athletischen Organisationen wird jede Betätigung untersagt. Sie sind zum 1.1.1946 aufzulösen.“
  • „Das Bestehen nichtmilitärischer Sportorganisationen örtlichen Charakters ist gestattet.“

Diese ungenauen und auch widersprüchlichen Formulierungen öffneten der willkürlichen Auslegung Tür und Tor. In Verkennung der Ideen und der geschichtlichen Bedeutung Friedrich Ludwig Jahns und der demokratischen Entwicklung in Deutschland verboten die Amerikaner das Turnen.

Da die Fußballvereine nicht unter dieses Verbot fielen, kam es 1946 zu einem Zusammenschluss des Eisenbacher Fußballclubs “Vorwärts“ und dem Turnverein “Frisch Auf “ Eisenbach.

Schon kurz nach der Trennung vom Turn und Sportverein 1951 fand der erste Turnerball mit dem Aufmarsch der Vorturner unter der musikalischen Leitung der Kapelle “Schlager Echo“ im Saalbau Gattinger statt. Wer auf den jährlichen Turnerbällen bis 1962 das Tanzbein schwingen wollte, musste noch Tanzkarten zu 20 Pfennig und Tanzbändchen zu 50 Pfennig kaufen. Der damalige Eintritt betrug 1,20 DM. Es gab eine Verlosung, bei der es Fresskörbe zu gewinnen gab, die durch Spenden der Mitglieder zusammengestellt wurden.

Johann Hartmann war in dieser Zeit 1. Vorsitzender des Vereins. Er war auch lange Jahre Oberturnwart und in all diesen Jahren war er immer bestrebt, neue Kräfte dem Verein zuzuführen. Sein besonderes Interesse galt der Jugend, um die er immer wie ein Vater besorgt war.

Bereits 1951 begann unter der Leitung der damaligen Turnwartin Gertrud Mikula das Mädchenturnen.

Die Abteilung “Spielmannszug“ wurde 1952 gegründet. Erster Spielmannszugführer war Josef Ost.

1953 wurde Albert Steinebach zum 1. Vorsitzenden gewählt.

1955 feierte der Turnverein sein sein 60-jähriges “Stiftungsfest“. Am 15.Mai 1955 fand ein Festumzug unter der Beteiligung des Spielmannszuges des TV Würges und den Eisenbacher Ortsvereinen statt.

Auf der Generalversammlung im April 1957 wurde auf Antrag des 1. Vorsitzenden Albert Steinebach einstimmig beschlossen, den Turnverein in das Vereinsregister eintragen zu lassen.

Fanfarenzug des TV „Frisch auf“ Eisenbach beim Gau-Turnfest 1957 in Würges

Die Versammlungen wurden bis Ende der sechziger Jahre auf sonntags 13.00 Uhr gelegt, bis einige Mitglieder der Meinung waren, dass dies kein guter Termin für die Hausfrauen unter den Vereinsmitgliedern sei (es musste gekocht werden usw.), worauf die Versammlungen auf Freitagabend angesetzt wurden.

Im August 1958 wurde Helmut Schorr für seine hervorragenden Leistungen auf dem Deutschen Turnfest in München geehrt.

Angesichts der Tatsache, dass der aktive Turnbetrieb in dieser Zeit kaum noch von sich reden machte und durch die Schließung des Saales im Vereinslokal, der als Übungsraum genutzt wurde, stand der Verein vor der Alternative, entweder alles aufzugeben oder den risikoreichen Weg eines Neubaus zu beschreiten.

Auf der Generalversammlung am 24.02.1961 erklärte der 1.Vorsitzende Albert Steinebach, dass es unbedingt erforderlich sei, eine Übungshalle zu bauen, da nur so das turnerische Leben im Verein weiterhin erfolgreich gestaltet werden könnte. Daraufhin wurde von den 24 anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen, dass der Vorstand die Verhandlungen mit den entsprechenden Stellen aufnehmen soll. Die vom Eisenbacher Architekt Josef Kaiser angefertigten Baupläne wurden 1961 vorgelegt und auch genehmigt. Die Gemeinde stellte einen Teil des einstmals als Schulgelände vorgesehenen Areals zur Verfügung. Bereits am 14.10.61 wurde der Bauplatz vermessen, damit die Planierraupe bestellt und mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

Anfang 1963 war es dann endlich soweit.

Da die Zuschüsse vom Bund (20.000,-DM), Land Hessen (50.000,- DM), Kreis Limburg (7.000,- DM) und vom Landessportbund Hessen (10.000,- DM) bereitgestellt wurden, konnte sofort mit dem Hallenbau begonnen werden. Das von der Gemeinde Eisenbach kostenlos zur Verfügung gestellte Bauholz für die Halle wurde am Samstag, den 23. März 1963 gefällt.

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im März 1963 wurde für die Dauer des Turnhallenbaus ein Finanz -und ein Bauausschuss gewählt. Ebenso wurde beschlossen, dass jedes Mitglied sich einen Tag pro Monat an dem Bauvorhaben zu beteiligen habe.

Als erstes galt es nun die Bankette auszuschachten und zu zementieren, damit anschließend mit dem Rohbau begonnen werden konnte. Nachdem der Keller und das Dach über der Bühne fertiggestellt waren, wurde auf der Bühne das Richtfest gefeiert. Die Arbeiten am Rohbau gingen zügig voran und konnten 1965 abgeschlossen werden. Die nächsten beiden Jahre wurde tatkräftig an dem Innenausbau weitergearbeitet, und so konnte man bald mit den Planungen für die Einweihungsfeierlichkeiten im Herbst 1967 beginnen.

Nach Fertigstellung hatte die Turnhalle einen Grundriss von 24,48 x 18,72 Meter. Unter dem Dach mit dem Seitenbau standen ein 17 x 13 Meter großer Saal, eine 6,76 Meter tiefe Bühne, zahlreiche Wasch- und Duschräume, Garderoben und ein kleiner Gemeinschaftsraum im Keller zur Verfügung. Außer dem Grundstück und dem Bauholz hat der Verein Zuschüsse in Höhe von 87.000.- DM erhalten. Von diesen Sach- und Barleistungen sollte das Projekt finanziert werden. Da bis auf die Dachbinder, die Türen und Fenster alles von Vereinsmitgliedern geschaffen wurde, konnte man die fehlenden rund 200.000,- DM durch Eigenleistung erbringen. Die Maurer-, Betonier,- Spengler,- Installateur,- Verputzer,- und Anstreicherarbeiten wurden alle von Mitgliedern ausgeführt, die in den entsprechenden Berufen ausgebildet waren. Jeden Mittwoch,- und Freitagabend trafen sich die wenigen Idealisten, ein gutes Dutzend etwa, um in zäher und jahrelanger Arbeit das für die damalige Zeit kühne Objekt zu vollenden. Wie viele freiwillige Arbeitsstunden insgesamt geleistet wurden, lässt sich nicht genau sagen. Im Jahr 1966 waren es alleine 4000 Stunden. Multipliziert man diese Zahl mit vier oder gar fünf, denn so viele Jahre waren die Männer mit dem Hallenbau befasst, so lässt sich ungefähr ausdrücken, welche Leistung die Mitglieder vollbracht haben.

Große Verdienste um den Bau der Turnhalle haben sich die alten Ehrenmitglieder Adam Ost, Heinrich Staat, Willi Schwan und Georg Stillger erworben. Sie haben in den fünf Jahren der Bauzeit jede freie Minute auf dem Bauplatz verbracht und tüchtig mit Hand angelegt. Ihr besonderer Wunsch war es damals, die Einweihung der Halle noch mitzuerleben.

Von dem Willen beseelt, das turnerische Leben in Eisenbach wiederaufzufrischen, spornte der 1. Vorsitzende Albert Steinebach seine Mannen immer wieder an und ging als leuchtendes Beispiel an die Arbeit. Der spätere Ehrenvorsitzende führte den Verein 20 Jahre und in dieser Zeit wuchs die Mitgliederzahl auf 300 an. Auf dem Familienabend 1989 wurde er – zusammen mit Johann Steinebach – für seine 70-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt, und erhielt als Anerkennung für seine großen Verdienste den Gauehrenbrief und das Ehrenzeichen in Gold von der Vorsitzenden des Turngaus Mittellahn Else Kramer überreicht. Albert Steinebach war bis in die 1980er Jahre noch als Verwalter und Hausmeister in der Turnhalle tätig und ging jeden Sonntagmorgen zum “Skatspielen“ in die Vereinswirtschaft.

Der Turnerwahlspruch „Gottes Werk gedeiht nur durch Einigkeit“ hat sich beim Turnhallenbau des Turnvereins eindeutig bewahrheitet.

Bei der kirchlichen Einweihung am 22. Oktober 1967 beglückwünschte Pfarrer Trojan den Turnverein zu der neuen Turnhalle und segnete außer der Halle, auch alle Menschen, die sich zukünftig darin betätigen werden.

Auf die kirchliche Feier folgte am 28.- und 29. Oktober 1967 die weltliche Einweihung. Zu den Gästen, die so zahlreich erschienen waren, dass die Sitzplätze nicht ausreichten, zählten Landrat Wolf, die Landtagsabgeordnete Michaely und der Vorsitzende des Turngaues Mittellahn Studienrat Schutzbach, der Vertreter des Hessischen Turnerbundes Ernst Pfeiffer, Sportkreisvorsitzender Edgar Roth,  Kreisjugendpfleger Muth  und  zahlreiche Sport- und Turnvereine aus den Nachbargemeinden. Die Ehrengäste lobten wie aus einem Munde die enorme Arbeitsleistung der Eisenbacher Turner, und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass sich die gezeigte Zusammenarbeit und die neuen Möglichkeiten bald in turnerische Leistungen niederschlagen werden.

Turnerball 1967

Dass der Turnverein mit dem Bau einer Turnhalle den richtigen Weg eingeschlagen hatte, zeigte sich u.a. darin, dass noch 1967 über 80 neue Mitglieder in den Verein eintraten. Die einzelnen Übungsstunden wurden eingeteilt und ab Anfang November wurde wieder fleißig an den neu angeschafften Geräten geturnt. Auch der Spielmannszug unter der Leitung von Josef Ost begann wieder mit den Proben. Im selben Jahr wurde unter der Leitung von Gertrud Mikula eine Frauengymnastikgruppe aus der Taufe gehoben.

Im August 1967 wurde die Vereinssatzung geändert und erstmals ein Turnrat mit 27 Vereinsmitgliedern gewählt.

Nach über 5-jähriger Pause wurde am 6.Januar 1968 wieder ein Turnerball gehalten, auf dem die Turner und die Spielleute ihr Können zeigten. Bis zur Fertigstellung der Mittelpunktschule “Goldener Grund“ im Sommer 1968 stand die Halle der Volksschule Eisenbach für die Turn-stunden zur Verfügung.

1970 stand das 75-jährige Vereinsjubiläum auf dem Programm. In dem eigens dafür aufgestellten Festzelt in der „Vogelwiese“ wurde am Samstag, 15. August ein Kommers unter Mitwirkung mehrerer Spielmannszüge aus den Nachbargemeinden und den beiden Eisenbacher Gesangvereinen “Liederkranz“ und “Harmonie“ gehalten. Am Sonntag führte ein großer Festzug mit den Eisenbacher Vereinen, dem Spielmannszug und als Höhepunkt dem “Sechserzug“ der Henninger-Brauerei Frankfurt durch den Ort. Hervorragenden Turnsport zeigten bei einem Schauturnen am Montagabend die Turner der Bundesligamannschaft vom TSV Heusenstamm.

Auf Initiative von Albert Steinebach wurde 1970 die Gemeinschaft der Eisenbacher Ortsvereine gegründet.

1972 verlegte der Tischtennisclub Eisenbach seinen Spielbetrieb und das Vereinslokal in die Turnhalle.

1973 übernahm Willi Zimmermann das Amt des 1. Vorsitzenden. Mitte der siebziger Jahre war eine Zeit, in der der Turnbetrieb einen neuen Aufschwung erlebte. Es waren wieder junge Turner bereit, Übungsstunden zu halten und auch im Vorstand fand ein Generationswechsel statt.

1973 wurde die Abteilung “Jedermänner“ (die heutige Volleyballgruppe) gegründet. Nach einigen Startschwierigkeiten begannen die “Jedermänner“ zuerst mit Konditionsarbeit, Fußballspielen und Gymnastik, bevor man sich im Laufe der Jahre auf das Volleyballspielen am Freitagabend konzentrierte.

Das 80-jährige Vereinsjubiläum 1975 wurde mit einem Festabend in der Turnhalle gefeiert, der mit musikalischen Auftritten und verschiedenen Tanzvorführungen ein voller Erfolg wurde.

1979 wurde die Frauengruppe “Borzelbeemcher“ gegründet. Neben der Gymnastik am Montagabend pflegen die Frauen vor allem die Geselligkeit.

1976 übernahm Helmut Oppel das erste Training der Schüler und Jugendturner in Eisenbach. Unter seiner Leitung wurde 1977 zum ersten Mal seit langer Zeit wieder an der Gaurunde teilgenommen. 1979 war es soweit; der erste Sieg wurde errungen und der positive Trend setzte sich fort. 1980, 1982, und 1983 gewann die Riege des TV die Gaumannschaftsmeisterschaft.

1981 und 82 stellten die Schüler “Jahrgang 1970 und jünger“ bei den Hessischen Mannschaftsbestenwettkämpfe den 1. Sieger.

1983 nahmen die Turner des TV Eisenbach am Deutschen Turnfest, das zusammen mit dem Landeskinderturnfest in Frankfurt stattfand, teil (hier wurden bereits – initiiert vom damaligen Oberturnwart Günter Noll – die ersten Pläne für das Deutsche Turnfest 1987 in Berlin geschmiedet).

1982 fand der Sportlerball der Gemeinde Selters in Eisenbach statt. Der 1. Vorsitzende Albert Hilt konnte neben den zu ehrenden Sportlern aus der Großgemeinde den Olympiasieger von München 1972 Aki Bua als Ehrengast begrüßen.

Als größere Baumaßnahme wurde im selben Jahr ein neuer Parkettschwingboden in Angriff genommen, und der Anstrich in der Turnhalle erneuert.

An dem Festzug zur 750-Jahrfeier im Juni 1984 nahm der Turnverein mit Fußgruppen aller Abteilungen mit 175 Personen teil. Es wurde ein Wagen gebaut, auf dem “Altersturner“ am Barren turnten und sich ein Vorstandstisch für die “Gründungsmitglieder“ befand. Anlässlich der 750-Jahrfeier wurde auch unsere Vereinsfahne aus dem Jahr 1908 restauriert.

Thomas Otto am „Pferd“

1984 wurde ein schöner Erfolg beim Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ verbucht. Die Turnriege der MPS Goldener Grund, aus Turnern des TV „Frisch Auf“ bestehend, durfte, nachdem sie die Hessenmeisterschaft gewonnen hatte, für eine Woche nach Berlin fliegen und konnte dort einen beachtlichen 8. Platz erringen. Auch 1985, 1986 und 1987 qualifizierten sich die Schüler und Jugendturner für das Bundesfinale im Geräteturnen, wobei 1986 mit 4 Neulingen ein hervorragender 7. Platz erzielt wurde. Den Schülern wurde neben den Wettkämpfen auch ein reichhaltiges kulturelles Rahmenprogramm angeboten. Hauptgrund für die guten Leistungen war die gute Zusammenarbeit zwischen dem Turnverein und der MPS- Goldener Grund. Vielleicht sollte man versuchen, in Zukunft wieder enger zusammen- zuarbeiten, um an die damaligen Erfolge anknüpfen zu können.

Turnerbuben (v.l.n.r.): Philipp Arzt, Thomas Pinkel, Heiko Falkenbach, Thomas Schorr, Holger Christ

Bei der Ehrung der Landessieger 1984 im Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden“ in Ahrenborn (Eisenbach wurde Landessieger), zeigten die Turnerfrauen ihren bestens einstudierten Tanz „Kalinka“ unter erhielten dafür großen Beifall.

An der Einweihung des „Clemens Langenhof Brunnen“ 1985 nahm der TV „Frisch Auf“ mit einer Tanzgruppe und einer Turnerriege teil.

1985 wurde der Turnverein 90 Jahre alt. Dieser Geburtstag wurde mit drei Veranstaltungen, und zwar mit unserem jährlichen Turnerball, einem Tanz- und Musikabend, sowie einem Turn -und Gymnastikabend gefeiert.

1986 wurde eine neue Warmluftheizung in der Halle installiert, da die alte Anlage nur mit einem sehr hohen Kostenaufwand hätte instandgesetzt werden können. Gleichzeitig wurde eine Beschallungsanlage angebracht. Während den umfangreichen Vorarbeiten zur Heizungsinstallation wurden die Lampen in die Decke eingelassen, was vor allem die Volleyballer sehr erfreute (die Spielhöhe vergrößerte sich doch enorm) und es gab keine gefährlichen Begegnungen mit herabstürzenden Lampenteilen mehr.

1986 begann unter der Leitung von Elvi Götz die Rhythmische Sportgymnastik (RSG) mit dem Training. Schon bald konnten die Mädchen mit sehr großen Erfolgen an Gau -und Hessenmeisterschaften glänzen.

1987 waren anlässlich des Deutschen Turnfestes 37 Mitglieder des TV “Frisch Auf“ für 8 Tage mit dem Sonderzug des Hessischen Turnverbandes nach Berlin gereist. Jeder Teilnehmer ging in mindestens einem der zahlreich angebotenen Wettkämpfe an den Start. Darüber hinaus wurden auch die kulturellen Möglichkeiten des damals noch geteilten Berlins intensiv genutzt. Absoluter Höhepunkt war für alle der Festzug der 120.000 Teilnehmer mit anschließender Abschlussveranstaltung im Olympiastadion an der 11 Eisenbacher Turnerinnen bei der Bandgymnastik mitwirkten. Auf der Heimreise waren sich alle einig: Berlin war eine Reise wert!

1989 wurde mit einem fröhlichen Treiben rund um die Turnhalle die Einweihung des Parkplatzes und die Neugestaltung des Turnhallenvorplatzes gefeiert. Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde und der Arbeit vieler Mitglieder und anderer freiwilliger Helfer konnte der Rest der Baukosten -insgesamt rund 25.000 DM- als Eigenleistung erbracht werden. Höhepunkt der Einweihungsfeierlichkeiten war das Pflanzen der “Turnfesteiche“, die dem TV Eisenbach beim Deutschen Turnfest in Berlin überreicht worden war.

Die „Turnerfrauen“ 1997

1990 fand das Deutsche Turnfest in Bochum und Dortmund statt. Unter den fast 100.000 Teilnehmern – davon erstmals nach dem Krieg über 10.000 aus der “DDR“- waren auch 41 Mitglieder des TV Eisenbach. Jeder Teilnehmer startete in mindestens einem Wettbewerb und es wurden insgesamt einige beachtliche Erfolge erzielt.

1990 begann die neu gegründete Gruppe “Skigymnastik“ unter der Leitung von Elke Rumpf mit dem Training.

1991 mussten leider wegen des Golfkrieges die Fastnachtsveranstaltungen ausfallen, was den Verein in finanzieller Hinsicht stark belastete.

Im Oktober 1991 fand unser erstes vereinsinternes Volleyballturnier statt, welches von Beginn an großen Anklang bei den Mitgliedern fand. In die Siegerlisten trugen sich bis heute folgende Mannschaften ein: 1991 “Jumboteam“, 1992 “Querschläger“ und “Skihaserl“, 1993 erneut“ Querschläger“ und “Skihaserl“ und 1994 “Mixed-People“ (erstmals gemischte Mannschaften).

1992 wurde in der Turnhalle ein Erdgasanschluss eingerichtet und ein neuer Fußbodenbelag in der Wirtschaft verlegt.

Die Vereinsausflüge des TV“ Frisch Auf“ nach Würzburg, Speyer und Maikammer 1992 -um nur einige zu nennen-, waren nach übereinstimmender Meinung der Teilnehmer jedes Mal ein voller Erfolg.

1993 fand in der Turnhalle ein Erste-Hilfe Kurs vom Roten Kreuz für die Vereinsmitglieder statt.

1994 war Hamburg Gastgeber des Deutschen Turnfestes. Der TV Eisenbach machte sich mit 34 Vereinsmitgliedern im Sonderzug ab Bad Camberg auf den Weg nach Hamburg. Wie bei den vorangegangenen Turnfesten wurde auch 1994 wieder in Schulen übernachtet. Den größten Anteil an den Teilnehmern stellten die Volleyballerinnen und Volleyballer, die unter den insgesamt ca. 1200 Mannschaften gute Plätze belegten (Patz 9 !!! in der Gruppe “Ü 30“). Eine besondere Herausforderung für die Volleyballer war der “Mannschafts-Triathlon“, der sich aus “Paddelbootfahren“, “120 m Schwimmen“ (in eiskaltem Wasser) und “2,5 Km Laufen“ zusammensetzte. Natürlich durfte in Hamburg ein Besuch der Reeperbahn und des Fischmarktes nicht fehlen. Der Turnfestumzug und die Abschlussfeier im Volksparkstadion gehörten zu den Höhepunkten des Deutschen Turnfestes in Hamburg.

Bereits 1991 begannen die ersten Planungen für die umfangreichen Sanierungsarbeiten der in die Jahre gekommenen Turnhalle, sowie für die Aufstockung des Eingangsbereiches im Jahre 1994.

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im November 1993 stellte Bernd Schmidt die Baupläne und die Kostenschätzung vor. Geplant waren im Erdgeschoß: Küche, Ausschank, Heizung, Eingang und Toiletten, im Obergeschoß: Umkleide- und Duschräume, Regieraum und Toiletten. Die Gesamtbausumme wird auf 100.000 DM begrenzt und wird ca. zur Hälfte von Gemeinde, Kreis, Landessportbund und Land bezuschusst, die anderen 50 % werden aus Eigenmitteln und Eigenleistung des Turnvereins finanziert.

Nachdem im Herbst 1994 endlich die Baugenehmigung da war, wurde sofort mit den Arbeiten begonnen. Als erstes wurde die Aufstockung des Eingangsbereiches in Angriff genommen. Dank der vielen geleisteten Arbeitsstunden der Mitglieder konnte im Dezember 1994 Richtfest gefeiert werden. Auch an den Innenarbeiteten beteiligten sich wieder eine Menge Mitglieder, so dass ein Großteil der Baumaßnahmen bis zu unserem Jubiläumsfest abgeschlossen waren.

Zum Richtfest des westlichen Anbaus der Turnhalle gratuliert der Sportkreisvorsitzende Herrmann Klaus im Januar 2003 dem Vorsitzenden Lothar Siegmund. Von Links: Josef Ost, Werner Ost, Albert Hilt, Lothar Sigmund, Detlef Hilt, Hermann Klaus, Erich Neuber, Giselbert Pötz, Günter Noll, Bernd Berninger.

Wieder einige Jahre später wurde beschlossen, dass auf Grund zunehmender Gruppen und Gymnastik/Gesundheitskursen, ein Anbau Richtung „Taunusblick“ gebaut werden sollte. Die Planungen begannen Anfang 2002 und bereits im März 2002 wurde mit den Abrissarbeiten der alten Garage und den Fundamenten des neuen Anbaues begonnen und am 24.01.2003 konnte das Richtfest stattfinden. Im Laufe der folgenden Jahre wurde noch eine Brandschutzmeldeanlage eingebaut und 2019 die Halleninnendecke erneuert und alle Lampen auf „LED“ umgestellt.

Zum 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2020 befindet sich die Halle in einem einwandfreien Zustand, auf den die fast 600 Mitglieder zu recht stolz sein können.

www.tv-eisenbach.de

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